2009-12-03

Galerie Lebensbäume


Lebensbaum 177 im Rabental Aachen .
Dieser Obstbaum markiert die Westflanke der geplanten Campus-Allee .


Lebensbaum 170 im Rabental Aachen .
Dieser Obstbaum markiert die Westflanke der geplanten Campus-Allee .


Lebensbaum 188 im Rabental Aachen .
Dieser Obstbaum markiert die Ostflanke der geplanten Campus-Allee .

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2009-11-28

Fotos RabentalDemo

Rabental Demo am 2009-11-28


Seffenter Weg


Hauptgebäude der RWTH Aachen , Templergraben


Mistel-Zweige als Spendenquittung


Apfelsaft-Punsch von Aachener Streuobstwiesen

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Bildergalerie bei AZ-WEB.DE

Bildergalerie der Aachener Zeitung (online) vom 2009-11-28

Naturschutzverbände fordern: Hände weg vom Rabental


Foto: Andreas Steindl

Etwa 130 Vertreter von Umweltschutzorganisationen und Naturschutzverbänden haben am Samstag in einem Zug durch das Hochschulviertel gegen den Bau der so genannten Campus-Allee im Rabental am Aachener Klinikum demonstriert. Der Ausbau sei derzeit absolut unnötig. Das Erweiterungsgebiet Campus Melaten könne ganz problemlos durch die nördliche Anbindung erreicht werden, meinen die Naturverbände. Und solange es keine konkreten Investoren für das campusnahe Gewerbegebiet gebe, sei auch eine südliche Zufahrtsstraße überflüssig. Die Naturschutzverbände fordern nun, dass der Rat der Stadt Aachen das bei seiner Entscheidung berücksichtigt. Fotos: Andreas Steindl (29) und Martin Ratajczak (15)


Foto: Martin Ratajczak

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Kampf um das Rabental

Presseartikel der Aachener Zeitung (online) von Robert Flader am 28.11.2009, 19:06

Der Kampf um das Rabental geht auf der Straße weiter

Aachen. Der ältere Herr kommt gerade noch rechtzeitig. «Natürlich laufe ich hier mit», sagt er. «Schließlich geht es um meine alte Wanderecke.»

Helmut Laut schließt sich mit seiner Frau Renate wie selbstverständlich noch schnell den rund 200 Aktivisten an, die im Zuge des neuen Campus Melaten unter dem Motto «Hände weg vom Rabental» für den Erhalt des Erholungsgebietes demonstrieren.

Laut wohnt seit Jahrzehnten auf der Hörn, das Rabental nutzt der pensionierte Beamte nach eigener Aussage als «Rückzugsgebiet, für schöne Spaziergänge. Das darf einfach nicht dem neuen Campus zum Opfer fallen.» Er wünscht sich, dass alle Parteien noch einmal den Bebauungsplan überdenken. Dafür setzen sich die Lauts ein, dafür marschieren sie mit.

«Keine Qual für´s Rabental» oder «RWTH + BLB, Tut dem Rabental nicht weh»: Die Kreativität der Demonstranten, betroffene Anwohner wie die Lauts sind ebenso dabei wie der Aachener Naturschutzbund (NaBu) und zahlreiche weitere Umweltaktivisten, kennt keine Grenzen.

Mit dutzenden selbstgebastelten Schildern starten die engagierten Naturschützer in der Mies-van-der-Rohe-Straße, vor dem Sitz des Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB), der mit der Planung der Campus-Projekte betraut ist. Über den Seffenter Weg, vorbei am Westbahnhof Richtung Audimax und Ponttor zieht es die Demonstranten, denen sich während des Marsches immer mehr Leute anschließen. Sie wollen aufmerksam machen, das gelingt ihnen.

Schließlich erreichen sie über die Pontstraße das Hauptgebäude der RWTH. «Unser Protest richtet sich nicht gegen den neuen Campus im allgemeinen», hält Thomas Kirchübel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). «Es gibt aber absolut keine Notwendigkeit, das Rabental in die Bebauungspläne mit einzubeziehen. Ohne das Rabental wird das Projekt in keinster Weise eingeschränkt.»

Ihr Ärger geht vor allem an die Adresse der Grünen, «die vor der Wahl unter allen Umständen für den Erhalt des Rabentals kämpfen wollten und nun in der neuen Koalition offensichtlich eingeknickt sind.»

Helmut Laut ist mit der Demonstration zufrieden, er hat sich gern für «sein“ Rabental eingesetzt. «Vielleicht können wir die Politik damit ja doch noch zu einem Umdenken bewegen», hofft er, dass sein altes Wandergebiet nicht Baggern zum Opfer fallen wird. «Da würde ein grünes Stück Geschichte wegfallen.»

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Naturschutzverbände fordern

Presseartikel der Aachener Nachrichten (online) von Martina Stöhr am 28.11.2009, 16:30

Naturschutzverbände fordern: Hände weg vom Rabental

Aachen. Bislang liegt das Rabental idyllisch und nahezu unberührt da: Radfahrer und Spaziergänger schätzen die Wiesen und Wälder im Schatten des Uniklinikums als Naherholungsgebiet und genießen die Ruhe und die Weite. Damit könnte es bald ein Ende haben. Denn nach Plänen der Stadt soll hier ein Boulevard als Zufahrtsstraße zum Erweiterungsgebiet Campus Melaten entstehen. Anwohner und Gegner dieser Pläne haben den geplanten Verlauf der Straße gleich einmal in der Landschaft abgesteckt, um die Ausmaße des Bauvorhabens drastisch zu verdeutlichen.

«Der geplante Boulevard treibt einen Keil in die Landschaft», meinen die Umweltverbände und kritisieren das «zerstörerische» Vorhaben energisch. Nachdem sich Anwohner, Gegner und Umweltverbände am vergangenen Samstag vor Ort ein Bild vom Bebauungsplan und seinen Folgen gemacht haben, gingen sie bei einer Demo auf die Straße und forderten: «Hände weg vom Rabental!“».

Nach ihrem Willen soll die Stadt die Planung der sogenannten Campus-Allee bis auf weiteres zurückstellen. Denn deren Ausbau sei derzeit absolut unnötig. Das Erweiterungsgebiet Campus Melaten könne ganz problemlos durch die nördliche Anbindung erreicht werden, meinen die Naturverbände. Und solange es keine konkreten Investoren für das campusnahe Gewerbegebiet gebe, sei auch eine südliche Zufahrtsstraße überflüssig. Die Naturschutzverbände fordern nun, dass der Rat der Stadt Aachen das bei seiner Entscheidung berücksichtigt.

Etwa 130 Demonstranten zogen mit Plakaten und Bannern vom Liegenschaftsbetrieb an der Mies-van-der-Rohe-Straße bis zum Hauptgebäude der RWRH Aachen am Templergraben, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Oberbürgermeister Marcel Philipp war ihrer Einladung gefolgt und stellte sich den Fragen der Demonstranten.

Große Hoffnungen konnte er ihnen aber nicht machen, der Rat werde dem Bebauungsplan voraussichtlich wie vorgesehen zustimmen. Dennoch wiesen die Umweltverbände noch einmal auf ihre Bedenken hin.

Nabu Aachen, Bund Aachen und Ökologiezentrum verfolgen die Planungen um den Campus Melaten von jeher mit kritischen Augen: Warum auf dem Campus ein hochschulnahes Gewerbegebiet ansiedeln, während wenige Kilometer entfernt am Westbahnhof und im grenzüberschreitenden Gewerbegebiet Avantis Dutzende Hektar Flächen brach liegen, fragt Claus Mayr, erster Vorsitzender des Nabu.

Schon Avantis sei ein Flop gewesen, sagt er. Auch hier sei es um die hochschulnahe Ansiedlung von Forschungsinstituten und High-Tech-Betrieben gegangen. «60 Millionen Euro sind damals in die Schaffung der Infrastrukturen geflossen, die versprochenen 12.000 Arbeitsplätze blieben aber aus», so Claus Mayr. Die Stadt habe sich schon damals über die Bedenken der Umweltverbände und renommierter Wirtschaftsinstitute hinweg gesetzt. «Und das werden sie auch diesmal wieder tun», ist Claus Mayr überzeugt.

Er und seine Mitstreiter würden es gerne sehen, dass wenigstens das Rabental von den Planungen verschont bleibt. Nie sei die Rede davon gewesen, es auch nur anzurühren, meinen auch die Anwohner der benachbarten Stadtteile Hörn, Kullen und Steppenberg entrüstet.

Einige von ihnen verfolgen den Ausbau des Campus Melaten schon seit Jahrzehnten. Und immer habe man das Rabental als unantastbar respektiert. Erst mit dem Architektenwettbewerb, der zur «naturverträglichen» Bebauung des Campus Melaten ausgeschrieben worden war, sei der Boulevard durchs Rabental plötzlich als Plan auf den Tisch gekommen. Und ausgerechnet dieser Entwurf wurde laut Mayr akzeptiert, obwohl es der einzige gewesen sei, der die Bedingung, das Rabental zu schonen, nicht erfüllte.

Die Umweltverbände fordern nun, das Rabental wie über Jahre versprochen zu respektieren und zumindest auf den südlichen Teil der Campus-Allee zu verzichten Sie sagen: «Es geht um unseren Lebensraum, um unsere Zukunft und nicht zuletzt um unsere Steuergelder!»

# quelle: www.an-online.de

Hände weg vom Rabental


# download: haende_weg_vom_rabental_+.jpg

2009-11-21

Demo : Hände weg vom Rabental


Am 16. Dez. 2009 wird der Rat der Stadt Aachen das Hochschulerweiterungsgelände „Campus Melaten“ beraten.

Wir fordern:
  • Keine Campus-Allee südlich des Physikgebäudes
  • Schutz der Landschaft und der Natur
  • Rücksichtnahme auf die Anwohner*innen
  • Sinnvolle Verkehrskonzepte
  • Erhalt des Naherholungsgebietes Rabental

Unterstützen Sie uns, kommen Sie zur


DEMO in Aachen

- Hände weg vom Rabental -

Samstag, den 28.11.2009 14:00

12:00  Information, Besichtigung vor Ort am Rabentalweg zwischen Gut Melaten und Physikgebäude,
14:00  Beginn der DEMO, Mies-van-der-Rohe-Str. 10 /Ecke Seffenter Weg, am Gebäude des Bau- u. Liegenschafts- Betriebes NRW (BLB),
15:00  Abschlussveranstaltung am Hauptgebäude der RWTH Aachen, Templergraben 55.

Wir bitten um finanzielle Unterstützung für die Aktion.
Spendenkonto des NABU Aachen: Sparkasse Aachen, BLZ 390 500 00, KtNr 18 88 88, Verwendungszweck „Rabental“

Veranstalter: NABU Aachen e.V., BUND Aachen e.V., Ökologie-Zentrum Aachen e.V., sowie die Anwohner*innen der Stadtteile Hörn, Kullen und Steppenberg.

2009-11-20

Bausimulation im Rabental 2009-11-20

Fotos der sog. Bausimulation vorm AMICA der RWTH Aachen im Rabental vom 2009-11-20








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2009-11-19

Rabental-Moratorium

Campus Melaten : Moratorium für das Rabental

In der Bürgerbeteiligung zum Campus Melaten gab es erhebliche Bedenken gegen die Zerstörung des Rabentales. Das Gelände rund um das historische Gut Melaten hat eine hervorragende Bedeutung für die Naherholung. Die Südanbindung des Campus-Boulevards würde massive Störungen durch Verkehr in den bisher ausdrücklich beruhigten Bereich auf der Rückseite des Klinikums bringen.

Sofort realisierbare Alternativen für diese geplante Südanbindung gibt es derzeit nicht. Es besteht aber die Möglichkeit, neue Varianten zu entwickeln, die innerhalb heute bereits bebauter Flächen verlaufen („Variante 4“ gemäß Bürger-Eingaben). Dazu könnten ggf. auch im Rahmen von anstehenden Sanierungsmaßnahmen einzelne bestehende Gebäude verändert werden, um hinreichend Platz und Abstand zu schaffen. Eine solche Lösung hat viele Vorteile und nur einen Nachteil: Sie kostet Zeit.

Diese Zeit kann dadurch gewonnen werden, dass der Rat der Stadt Aachen jetzt ein Rabental-Moratorium beschließt, ohne die Realisierung des Campus Melaten insgesamt aufzuhalten!

Das Rabental-Moratorium bedeutet, dass der Teil des Bebauungsplanes, der die Südanbindung durch das Rabental und das südlichste neue Baufeld (im Bereich des heutigen Waldgürtels) umfasst, vorerst aus dem Satzungsbeschluss ausgeklammert und nicht rechtskräftig wird. Die eigentliche Campus-Planung auf dem Hochplateau mit der Nordanbindung kann dagegen beschlossen werden. Selbst eine erneute Offenlage der reduzierten Planung würde nur wenig Zeit brauchen.

Künftig kann dann während der Realisierung des Campus bedarfsgerecht eine neue Lösung entwickelt werden. Die o.g. Variante 4 würde voraussichtlich sogar ohne einen weiteren Bebauungsplan realisierbar sein.

Die Stadt Aachen kann mit einer Reduzierung des Plangebietes nicht nur dem Bürgerwillen entgegen kommen, sondern sie vermeidet auch mögliche Klagen gegen den Bebauungsplan, die das gesamte Projekt unnötig gefährden könnten.

Eine Reduzierung von Plangebieten zur Vermeidung von Konflikten kommt in der Bauleitplanung oft vor. Im Fall des Campus Melaten haben die Ergebnisse anderer Teilnehmer des Planungswettbewerbs (z.B. 2. und 3. Preis) sogar gezeigt, dass eine Südanbindung ganz entbehrlich ist. Auch dies ist somit eine Option. Es war sogar eine Wettbewerbs-Bedingung, das Rabental zu schützen. Die Stadt Aachen muss ihre Planungshoheit dazu nutzen, eine entsprechende Überarbeitung dieses Teils der Planung zu ermöglichen. Das Rabental-Moratorium schafft hierfür die Voraussetzung, ohne den Campus Melaten zu verhindern. Und Geld für einen unnötig weit in die Landschaft ausschweifenden „Boulevard“ spart dies auch.

# zugesandt von: astettien@t-online.de

2009-11-17

DemoPlakat

DemoPlakat : Hände weg vom Rabental


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# download: demo_plakat__haende_weg_vom_rabental.jpg

2009-11-16

Makro-Schwingungen am AMICA geortet

AMICA - Advanced Microelectronic Center Aachen


# vergrößern: AMICA


Mikro-Schwingungen am AMICA


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Makro-Erschütterung am AMICA


# vergrößern: Makro-Erschütterung

AMICA wird durchgerüttelt

Presseartikel der Aachener Zeitung (online) am 13.11.2009, 14:21

Bausimulation auf Campus Melaten

Aachen. Wie auf jeder Baustelle werden auch beim geplanten Bau des RWTH Aachen Campus Melaten schwere Baumaschinen Stöße und Schwingungen verursachen und auf das Erdreich übertragen. Um diese Erschütterungen bereits im Vorfeld beurteilen zu können, lässt der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) ab der kommenden Woche in einem Großversuch Bau- und Verkehrsaktivitäten realitätsnah simulieren. Die in Kooperation mit der Universität zu Köln geplanten Messungen finden in der Zeit zwischen dem 17. und 24. November statt.

Dabei werden schwere Baufahrzeuge und Großgeräte typische Bagger- und Verdichtungsarbeiten auf dem Campusgelände ausführen, so wie dies in der späteren Bauphase der Fall sein wird. Der Versuch wird in Nähe der Forschungseinrichtung AMICA (Advanced Microelectronic Center Aachen) durchgeführt. AMICA betreibt zur Forschung und Fabrikation auf dem Gebiet der Nanotechnologie ein Reinraumlabor, welches besonders empfindlich auf kleinste Schwingungen im Erdreich reagiert. Wissenschaftler und Techniker werden während des Messzeitraums mit einem Breitbandseismometer die von den Bauaktivitäten ausgehenden Stöße und Erschütterungen aufzeichnen und den Einfluss der Baumaschinen und des Schwerlastverkehrs auf das Labor auswerten und dokumentieren.

# quelle: www.az-web.de

2009-10-21

alternative Verkehrsführung

Antrag der Grünen Aachen , am 21.10.09 einstimmig beschlossen , bei einer Enthaltung

Hiermit beantragen wir, dass der Grüne Ortsverband Aachen folgenden Beschluss auf seiner Mitgliederversammlung am 21.10.09 fasst:

Die Mitgliederversammlung fordert unsere Ratsfraktion auf, sich im Rahmen des laufenden Verfahrens dafür einzusetzen, dass die Bebauung auf das Plateau des Wilkensberges beschränkt wird und dass im Verfahren Alternativen zur Verkehrsführung geprüft werden, so dass das Rabental nicht mehr tangiert wird.

Begründung:

⚫ Das Rabental wurde von der TH bewusst als Erholungsfläche für die Anwohner und TH-Mitarbeiter so gestaltet, wie es sich jetzt darstellt, was auch für den neuen Campus ein attraktiver Standortfaktor wäre.
⚫ Das Rabental ist einer der "Grünfinger", der unserer Stadt auch in dieser Hinsicht eine so große Lebensqualität verleiht.
⚫ Das Rabental ist weit und breit die einzige landschaftlich ungestörte fußläufige Verbindung von der Hörn nach Westen.
⚫ Der nahezu einstimmige Beschluss der Laurensberger Bezirksvertretung wird berücksichtigt.
⚫ Die zahlreichen Bedenken der Aachener Bürger und Einsprüche gegen die Planung in Bezug auf das Rabental werden damit zunächst einmal berücksichtigt und das Risiko gerichtlicher Anfechtungen wird vermindert.
⚫ Dem herausragenden ökologischen Wert des Rabentalhanges kann damit Rechnung getragen werden .
⚫ Die bisherige FPN-Darstellung bedarf im Gebiet des Rabentales keiner Änderung.

# quelle: www.gruene-aachen.de
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FNP = FlächenNutzungsPlan

2009-08-27

SPD Brief

SPD Antwort vom 27.08.2009 an die Absender*innen der Postkarten-Aktion

Sehr geehrte Frau ...,
Sehr geehrter Herr ...,

vielen Dank für Ihre Anfrage.
Meine Position und die der SPD-Fraktion erläutere ich Ihnen wie folgt:

Die geplante RWTH-Campus-Erweiterung ist ein absolut wichtiges Projekt für die Stadt und Region Aachen und ihre Zukunft. Die Ängste der Anwohnerinnen und Anwohner werden von uns Ernst genommen. Deshalb muss im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens eine Abwägung der Argumente und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger erfolgen. Das gilt auch für die im Bebauungsplan vorgesehene Trassenführung "Campusboulevard".

Der Verkehrsgutachter hat zuletzt in einer Veranstaltung der Initiative Aachen am 25. August festgestellt, dass so viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, dass der "Campusboulevard" aus heutiger Sicht erforderlich ist.
Dies bedeutet, dass eine Anbindung dieser Erschließungsstraße Richtung Stiewistraße/Pariser Ring nach den gutachterlichen Darlegungen unabdingbar sein wird, da ansonsten die Verkehrsbelastung der Hörn durch entstehende Schleichwege aus dem Campus sehr hoch sein würde.

In diesem Fall gilt es, zwischen den Beeinträchtigungen der Umwelt (Rabental) und den auf der Hörn lebenden Menschen abzuwägen. Nach dem bisherigen Stand der Erkenntnisse überwiegen nach Ansicht der SPD die Belange der Hörner Bevölkerung vor einer unzumutbaren verkehrlichen Beeinträchtigung.

Mit freundlichen Grüßen

Karl Schultheis
Oberbürgermeisterkandidat für Aachen

# zugesandt von: Wahlkreisbüro Aachen , Karl Schultheis MdL

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Die Stiewistraße liegt paralell zum Pariser Ring , zwischen Forckenbeckstraße + Pariser Ring . Die Stiewistraße beginnt auf der Höhe Anschluss Halifaxstraße + führt südwärts Richtung Melatener Brücke + weiter Richtung Anschluss Kullenhofstraße .

2009-08-25

Trassenführung Campus-Boulevard

Presseartikel der Aachener Zeitung am 2009-08-25

Heftig umstritten ist die Trassenführung des Campus-Boulevards in Melaten .
Welche Variante favorisieren Sie und wird Ihrer Meinung nach das Rabental dadurch genug geschützt ?

Die Aachener Zeitung hat bei den umweltpolitischen Sprechern der Parteien nachgefragt :

CDU # Ferdinand Corsten
Aus Umweltsicht ist die Antwort klar . Der Umweltbericht zeigt , dass Variante 3 - mit dem größten Abstand zum Rabental - die geringsten Eingriffe verursacht . In der Gesamtabwägung kommen Politik und Verwaltung aber zu der mittleren Variante , die für das Rabental besser als die Ausgangsvariante ist . Die abschließende Entscheidung wird nach Abwägung der Bürgereingaben im Bebauungsplanverfahren getroffen .

SPD # Heike Wolf
Die geplante RWTH-Campus-Erweiterung ist ein absolut wichtiges Projekt für die Stadt Aachen . Aber auch die Ängste der Anwohner sollten ernst genommen werden . Deshalb muss in Abstimmung mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW und möglichen Investoren dringend geprüft werden , ob und wie eine Änderung der Trassenführung möglich ist , um die Auswirkungen für das Rabental als Naherholungsgebiet gering zu halten .

Die Grünen # Monika Kuck
Der Campus Melaten ist ein ehrgeiziges und wichtiges Projekt für Aachen . Der Verlauf der inneren Erschließung ist allerdings zum Rabental hin nicht gut gelöst . Würde man zum Beispiel den Boulevardbogen enger führen , könnte das Rabental als wichtiges und schönes Naherholungsgebiet auch für den neuen Campus intakt erhalten bleiben , und gleichzeitig wäre auch die Erschütterungsproblematik für bestehende Spitzenforschung gelöst .

FDP # Peter Blum
Nach ausgiebiger Diskussion wurde bereits am 28. Mai im Umweltausschuss die Variante 2 mehrheitlich , auch mit den Stimmen der FDP , beschlossen . Eine andere Trassenführung würde entweder die Menschen in anderen Gebieten stärker belasten oder das Campus-Projekt Melaten insgesamt gefährden . Deshalb sehen wir keine Veranlassung , unsere Meinung zu überdenken .

Die Linke # Dirk Tentler
Für die Trassenführung stehen Varianten zur Verfügung , die das Rabental schützen . Eine veränderte Variante 2 (halbe Spange mit Erschließung von Norden her und Wendehammer) sowie Variante 4 (Trasse im Bereich Physikalisches Institut) sind zu prüfen . Kurzfristig sollte ein Moratorium zu einer Trassenführung durchs Rabental fraktionsübergreifend abgestimmt werden .

UWG # Martina Haase
Umwelttechnisch sinnvoll wäre eine Erschließung durch nur eine Spange der Variante 2 von Norden her mit einem Wendehammer . Ohne das physikalische Institut böte sich eine Trassenführung nach Variante 4 an . In jedem Fall sind die Anwohner umgehend in alle weiteren Planungen wirkungsvoll einzubeziehen .

ABL # Alfred Koch
Bei der Trassenführung im Campus Melaten sind wir für die umweltverträglichste Lösung , sofern nicht besondere Verkehrsprobleme entstehen . Allerdings sind wir dagegen , dass wieder umfangreiche Gutachten eingeholt werden .

FWG # Hans Bomble
In ihrer Vorlage zur Entscheidung der Verkehrsführung hat sowohl das beauftragte Planungsbüro als auch die Verwaltung überzeugend dargelegt , dass die Variante 2 in der Abwägung aller Vor- und Nachteile die beste darstellt . Die Variante 3 (Rabental) würde zu erheblichem Mehraufwand führen . Zudem würde sich auch die Luftqualität in diesem Bereich deutlich verschlechtern .

# quelle: Aachener Zeitung am 2009-08-25

2009-08-24

CDU Wahlprogramm

Auszug aus dem Wahlprogramm der CDU Aachen 2009:

RWTH Aachen Campus

Wir wollen alles tun, um die Umsetzung der Campus-Planungen zu ermöglichen und die Interessen der Stadt in diesem Projekt und durch dieses Projekt bestmöglich zu vertreten.

Wir stehen für:
- die Vermeidung überflüssiger Vorschriften und Beschränkungen.

# quelle: www.marcel-philipp.de (gekürzt + pointiert)

2009-08-07

Postkarten-Aktion

Postkarten-Aktion vor der Kommunalwahl am 30.08.2009

Sehr geehrter Herr Karl Schultheis,
Sehr geehrter Herr Marcel Philipp,

ich appelliere an Sie als Oberbürgermeister-Kandidat von Aachen, die Zerstörung des Rabentals als der einzigen autofreien Landschaftsbrücke nach Westen noch zu verhindern. Jeden Tag genießen viele Aachener Bürger hier die Ruhe und Schönheit dieses wunderbaren und ökologisch sehr wertvollen Naherholungsgebietes. Für seine Rettung muss der Campus nicht verkleinert, sondern nur die Campus-Allee anders geführt werden.

Retten Sie das Rabental!

Bitte stimmen Sie und Ihre Fraktion weder der Änderung des Flächen­nutzungs­planes in diesem Gebiet noch der Variante 2 der Campus-Allee im Bebauungsplan Campus-Melaten zu.

# quelle: BI Rabental/Hörn

2009-07-21

Machbarkeitsstudie Campus-Bahn

Lindschulte + Kloppe Ingenieurgesellschaft , News vom 21.07.2009

Machbarkeitsstudie Campus-Anbindung Aachen – Stadt Aachen (VP094D)

In Zusammenhang mit der Auszeichnung der RWTH Aachen zur Exzellenzuniversität plant die Stadt Aachen verschiedene Hochschulerweiterungen (Campus Melaten, Campus Westbahnhof sowie im Kernbereich der RWTH Aachen). Zudem ist die Ansiedelung von nationalen und internationalen Unternehmen im Umfeld der Hochschule mit direktem Verbund zu den Instituten und Forschungszentren beabsichtigt. Im Rahmen der Erweiterungsplanungen soll der bestehende Verkehr neu geordnet und für die Erschließung des Entwicklungsgebietes um ein weiteres Verkehrssystem ergänzt werden. Beabsichtigt ist die Umsetzung eines zukunftsfähigen Verkehrskonzeptes, dessen wesentlicher Bestandteil die Einführung eines innovativen, nachhaltigen und spurgebundenen Verkehrssystems sein soll, das sowohl eine Anbindung an die bestehende Schieneninfrastruktur im Bereich des heutigen Bahnhofs Aachen-West sowie des Universitätsklinikums vorsieht, als auch Perspektiven einer Anbindung des Kernbereiches der RWTH bieten soll.
Die Stadt Aachen hat daher die Lindschulte + Kloppe Ingenieurgesellschaft beauftragt, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die städtebaulichen, ökonomischen und verkehrlichen Aspekte einer möglichen Anbindung der Campus-Flächen (einschließlich des Klinikums) über ein hochmodernes, innovatives und eventuell automatisch gesteuertes Personenverkehrssystem zu analysieren und zu bewerten.

# quelle: www.lindschulte.de

Der Widerstand wächst

Presseartikel der Aachener Zeitung (online) von Joachim Rubner am 21.07.2009, 20:31

Campus Melaten: Der Widerstand wächst

Aachen. Der Widerstand formiert sich immer heftiger: Genau 618 Unterschriften zur Erhaltung des Rabentals beim geplanten Bau des RWTH-Campus «Melaten» übergaben am Dienstag die Bürgerinitiativen «Hörn», «Naturschutzgebiet Rabental» und Vertreter der Melaten-Gesellschaft sowie des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) dem städtischen Bürgerbeauftragten Gerd Dupont, um gegen die derzeitigen Campus-Pläne in dem Landschafts- und Naturschutzgebiet zu protestieren.

Das Verhalten der RWTH beim nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, also mit der Vermeidung von Flächenverbrauch, ist gerade bei der Verwirklichung eigener Interessen für den Nabu beschämend. «Besonders erschreckend ist, dass die zuständigen Gremien der Stadt Aachen trotz der von uns schon vor längerer Zeit vorgebrachten Bedenken offensichtlich nicht in der Lage sind, die besondere Problematik zu erkennen und gegenzusteuern», bedauerte Dr. Manfred Aletsee vom Nabu Aachen.

Die Planungen müssten «generell überdacht» und alternative Flächen, die erheblich besser geeignet seien, gefunden werden. Der geplante südliche Anschluss des Campus über den Rabentalweg wird vom Nabu strikt abgelehnt. Er führe zu einer Beunruhigung und Störung des Naturschutzgebietes Wilkensberg, des Erholungsgebietes Rabentalweg und des Steinkauzvorkommens an Gut Melaten. Mit einem einzigen Anschluss aus nördlicher Richtung könne man mit Sicherheit auskommen, bevor man im Rabental sehr schützenswerte Landschaft für immer zerstöre.

Der Naturschutzbund fordert daher eine überzeugende Erfassung des tatsächlichen Bedarfs. Das Vorhaben könne dann auf alten Industrie-, Verkehrs- und Militärbrachen realisiert werden. Sowohl für Gewerbeansiedlungen als auch für die Erweiterung von Hochschuleinrichtungen sind, so der Nabu, genügend Flächen vorhanden - wie brachliegenden Teile des Westbahnhofs. Ähnlich drückten dies auch Stephan Schmutzler (Bürgerinitiative) und Manfred Breuer, Vorsitzender der Melaten-Gesellschaft, aus, die als Freunde und Förderer des Gutes Melaten, des ältesten deutschen Hospitals, ebenfalls mit den Plänen nicht einverstanden ist.

Die geplanten massiven Abtragungen des südlichen Hanges des Wilkensberges seien abzulehnen. «Um das Rabental als Umfeld des historischen Hofes Gut Melaten zu schützen, muss die Trasse der Campus-Allee soweit wie möglich von der Hangkante nach Norden verlegt werden», sagte Breuer und sprach sich damit für die von den Grünen favorisierte Trassenführung aus. Soweit Institute der RWTH in ihrer Arbeit beeinträchtigt würden, könnten sie verlegt und die betroffenen Gebäude anderweitig genutzt werden.

Bezüglich der Zukunft von Gut Melaten, meinte der 1. Vorsitzende des Melaten-Gesellschaft, dass neben der Anbindung über den Schneebergweg auch ein kurze befahrbare Zufahrt von der Melatener Straße zu der historischen Hofanlage möglich sein muss. «Es ist unzumutbar, wenn gehbehinderte oder ältere Besucher erst umständlich um das ganze Klinikum herumfahren müssen», so Breuer.

# quelle: www.az-web.de

1000 Unterschriften

Presseartikel der Aachener Nachrichten (online) von Wolfgang Schumacher am 21.07.2009, 20:07

1000 Unterschriften für eine bessere Campus-Planung

Aachen. Der städtische Bürgerbeauftragte Gerd Dupont hatte Dienstagmorgen gegen 10.45 Uhr urplötzlich ein volles Büro. Die Bürger von Hörn, Muffet, der Valkenburger, Kirchrather und Lemierser Straße sowie die Vertreter von Naturschutzbund (Nabu), der Initiative Rabental, dem Ökologiezentrum und der Gut-Melaten-Gesellschaft hatten sich einträchtig rund um den Schreibtisch versammelt.

Denn Dupont war eigens vom urlaubenden OB angewiesen worden, ihre Einwendungen gegen den «Bebauungsplan 915» entgegenzunehmen und entsprechend weiterzuleiten. Dienstag war der letzte Tag der Offenlage jenes Planes, in dessen Rahmen der RWTH-Campus Melaten gebaut werden soll - hier gibt es dicken Streit um die verkehrliche Anbindung sowie um die geplante Durchschneidung des südlichen Rabentales, eines beliebten Erholungsgebietes direkt neben dem Gut Melaten.

Mehr als 600 Unterschriften gegen die «überflüssige Naturzerstörung» (Nabu-Vorstandsmitglied Dr. Manfred Aletsee) sammelten die Initiativen, die sich um den Erhalt des landschaftsgeschützten Rabentals kümmern. Geplant ist, dass der sogenannte Wissenschaftsboulevard dort seine letzte Kurve nimmt und an den Pariser Ring angebunden werden soll.

Nochmals 360 Unterschriften bekamen diejenigen Bürger zusammen, denen das Verkehrskonzept der Stadt viel zu dürftig ist und die «mit Wut im Bauch», so Sprecher Volker Horn (Bereich Hörn) und Stefan Schinzel (Bereich Valkenburger Straße), herumlaufen, weil sie «diverse vorhergehende Eingaben» machten, bei «denen unsere Bedenken weder berücksichtigt noch in irgendeiner Weise aufgegriffen» (Schinzel) wurden.

Volker Horn hatte im Gespräch mit den «Nachrichten» bereits deutlich gemacht, dass die protestierenden Bürger «keineswegs gegen den neuen Campus sind». Doch der pensionierte Beamte machte deutlich, dass er die Vorbereitungen der Verwaltung zum Bebauungsplan 915 für beinahe stümperhaft hält. Horn: «Ich habe den Eindruck, man ist dort mit diesem Riesenprojekt heillos überfordert.»

Auch der Vertreter der Initiative Rabental, Stephan Schmutzler, machte deutlich, dass die Zerschneidung des Tales wie die Bedrohung des heimischen Steinkauzes unnötig sei. Er empfahl gemeinsam mit dem Vertreter des Nabu und Monika Nelißen vom Ökologiezentrum Aachen, «die südliche Anbindung» der zentralen Campus-Straße gänzlich fallen zu lassen.

Sie sei letztlich völlig unnötig, weil man durchaus nur von Norden aus erschließen könne. «Wir wollen hier kein Avantis II bekommen», hielt man allen Beteiligten den fortdauernden Leerstand jenes Gewerbegebietes vor Augen.

Gerd Dupont nahm die Einwendungsbegründungen mit den Listen entgegen und versicherte, sie an die politischen Entscheidungsträger weiterzuleiten. «Ein Runder Tisch wird hier sinnvoll sein», versprach er den Bürgern.

Mehr zum Thema
Forum: Neuer Campus für Aachen

Links im Internet
http://www.rabental.blogspot.com

# quelle: www.an-online.de

2009-07-20

Zerstörung des Erholungsgebietes Rabental

Zerstörung des Erholungsgebietes Rabental am Gut Melaten (Klinikum)

Südliche Erschließungsstraße zum Campus Melaten bringt Lärm, zerschneidet Erholungsräume und gefährdet Schutzgebiete.

Helfen sie Natur und Landschaft

Stellungnahme NABU Aachen Stadt e.V.
Die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplans Seffenter Weg Melaten Hochschulerweiterung (RWTH-Campus) wird vom NABU Stadtverband Aachen e.V. abgelehnt.

Kommentar NABU Aachen:
„Das vollständige Versagen der „Exzellenz“-Universität RWTH Aachen bei dem Thema „nachhaltiger Umgang mit Ressourcen“ (Vermeidung von Flächenverbrauch) gerade bei der Verwirklichung eigener Interessen ist besonders beschämend. Besonders erschreckend ist, dass die zuständigen Gremien der Stadt Aachen trotz der vom NABU Aachen im April 2008 vorgebrachten Bedenken offensichtlich nicht in der Lage sind die Problematik zu erkennen und gegen zu steuern.“
Der NABU Aachen fordert eine Einstellung des Verfahrens, die Durchführung einer überzeugendenden und umfänglichen Bedarfsplanung und bei positiven Ergebnis die Realisation des Vorhabens durch Reaktivierung von Industrie-, Verkehrs- und Militärbrachen zu ermöglichen. Der NABU Aachen fordert die zuständigen Gremien darüber hinaus auf das Plangebiet vorrangig dem Landschaftsschutz zuzusprechen.

Das Problem eines unsinnigen Flächenverbrauchs ist selbst im MUNLV NRW erkannt:
Anlässlich des Welt-Umwelttages am 5. Juni 2009 bekräftigt Umweltminister Eckhard Uhlenberg seine Forderung nach einem effizienterem Einsatz der Ressourcen. ... Auch die Senkung des Flächenverbrauchs in Nordrhein-Westfalen mit Hilfe des Projekts „Allianz für die Fläche“ hält Uhlenberg für vordringlich: „Wir benötigen einen neuen Schutz der unbebauten Landschaft, den wir nur im Dialog mit den Beteiligten erreichen können. Die ‚Allianz für die Fläche’ ist Teil des Dialogs, den ich im Mai 2006 begründet habe. Hier arbeiten wir mit den Kommunen und Fachleuten aus Wirtschaft und Politik eng zusammen“, erklärte Uhlenberg. Derzeit werden pro Tag bis zu 15 Hektar der freien Landschaft entnommen, eine Fläche so groß wie 20 Fußballfelder...

Zitat aus dem Projekt „Allianz für die Fläche“ des MUNLV NRW:
„Für eine nachhaltige Flächenentwicklung muss die Erhaltung der Ressource Boden stärkere Berücksichtigung finden. Neben der generellen Reduzierung der Flächeninanspruchnahme gehören dazu auch qualitative Aspekte wie die Wiedernutzung industrieller Brachflächen und die Schonung besonders wertvoller und schutzwürdiger Böden. Einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Neuinanspruchnahme von Freiflächen leistet die Reaktivierung von Industrie-, Verkehrs- und Militärbrachen - das sogenannte "Flächenrecycling".


Stellungnahme NABU Aachen Stadt e.V.

Die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplans Seffenter Weg Melaten Hochschulerweiterung wird vom NABU Stadtverband Aachen e.V. abgelehnt. Entsprechend unserer ablehnenden Stellungsnahme vom 22. April 2008 anbei die ergänzte Begründung unter besonderer Beachtung von Punkt 13 und 14.
Insbesondere wird die südliche Erschließungsstraße (Rabentalweg) von uns abgelehnt. Sie führt zu einer besonderen Beunruhigung und Störung des Naturschutzgebietes Wilkensberg, des Erholungsgebietes Rabentalweg und des Steinkauzbrutvorkommens am Gut Melaten.

Begründung:

1. Im Flächennutzungsplans (FNP) der Stadt Aachen von 1980 wird der Planbereich als „Sondergebiet 3“ mit der Zweckbestimmung „Hochschulerweiterungsbereich und Klinikum“ dargestellt. Da jedoch im Gegensatz zu den damals festgesetzten Zielen der nunmehr aufgestellte Bebauungsplan im umfangreichen Maße privater Gewerbeansiedlung dient, wird offensichtlich eine Zweckentfremdung der Fläche angestrebt. Demzufolge ist eine vollständig neue Bewertung der Situation zu fordern und anzustreben.

2. Erschlossene Gewerbeflächen sind im Stadtgebiet von Aachen in ausreichender Flächengröße vorhanden. Darüber hinaus stehen ungenutzte Industrie- und unbebaute Militärbrachen in umfangreichen Maße zur Verfügung.

3. Sowohl für Gewerbeansiedlung als auch für die Erweiterung von Hochschuleinrichtungen sind vorrangig solche Flächen zu nutzen die bereits stark überformt sind, wie z.B. brachliegende Teile des Aachener Westbahnhofs, einer ebenfalls hochschulnahen, weitgehend erschlossenen und infrastrukturell ideal liegenden Fläche.

4. Vor einer weiteren Planung ist sicherzustellen, dass zunächst auf schon versiegelten Flächen – insbesondere die umfangreichen Parkplatzflächen im Gebiet – eine sinnvolle Nutzungsverdichtung durchgeführt wird.

5. Im vorliegenden Fall soll erneut eine große Offenlandfläche im Bereich der Stadt Aachen überbaut und versiegelt werden. Damit setzt die Stadt Aachen - im übrigen ganz im Widerspruch zum Appell des Bundesumweltamtes an die Länder und Kommunen und im Gegensatz zu Vorgaben des MUNLV NRW - dem Trend zum großzügigen und unnötigen Flächenverbrauch ungebrochen fort.

6. Die vorgesehene Bebauung wird zur Versiegelung von seltenen hochgradig gefährdeten Böden führen, die entsprechend dem Gutachten vom Geologischen Landesamt NRW überwiegend als „besonders“ und „sehr schutzwürdig“ eingestuft werden.

7. Die Flächen sind potentielle Standort einer ebenfalls hochgradig schützenswürdigen Flora und Fauna (insbesondere Ackerflora und Säume kalkhaltiger, trocken-warmer Böden).

8. Die vorgesehene Bebauung des Wilkensbergplateaus führt zu einer gravierenden Veränderung des Landschaftsbildes, durch die die landschaftsorientierte Naherholung im gesamten Bereich einschließlich Schneeberg und Wachtelkopf sowie des gesamten Aachener Nordwesten nachhaltig und unwiederbringlich negativ beeinträchtigt wird.

9. Die Abstandsflächen zum Hang des Plateaus mit dem NSG Wilkensberg sind vollkommen unzureichend und die geplante Höhe der Bebauung vollkommen unakzeptabel.

10. Eine Fortführung des Seffenter Weg über den östlichen Hang des Wilkensbergs zur Melatener Straße hin, stellt einen zusätzlichen unakzeptablen Eingriff in die Landschaft dar, der im übrigen auch nicht mit dem ursprünglichen FNP im Einklang steht.

11. Der Bebauungsplan macht keine hinreichenden Aussagen über mögliche Auswirkungen der Flächenversiegelung auf den Wasserhaushalt, insbesondere den kulturgeschichtlich bedeutenden und unter Naturschutz stehenden Quellaustritt „Sieben Quellen“ bei Seffent.

12. Wenn ein adäquater Ausgleich für den geplanten Eingriff nicht sichergestellt und umgesetzt werden kann, liegt ein weiterer Grund für das Versagen einer Genehmigung vor.

13. Durch die Planung der Straßenvariante 2 der südlichen Erschließung ist das langjährige Bruthabitat des Steinkauzes existenziell bedroht. Da die Teilpopulation in Aachen insgesamt rückläufig ist, ist ein Ausgleich nicht realisierbar und die Umsetzung einer solchen Planung ist entsprechend des Bundesnaturschutzgesetzes § 42 Abs 1 Nr 1 & 3 rechtswidrig! Die Möglichkeit die Funktionalität des Lebensraumes zu sichern ist im Gegensatz zur gutachterlichen Darstellung nicht möglich. Eine spezielle Ausnahmegenehmigung muss erteilt werden.

14. Die im Landschaftspflegerischen Fachbeitrag und Artenschutzbeitrag dargestellten Ausgleich- und Kompensationsmaßnahmen sind unzureichend.

Änderung des Flächennutzungsplan sowie Aufstellung des Bebauungsplanes – Seffenter Weg Melaten Hochschulerweiterung –
Hier: Stellungnahme NABU Aachen Stadt e.V., Beteiligung Träger öffentl. Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB

www.nabu-aachen.de

# quelle: Stellungnahme_NABU.pdf

2009-07-11

Rabental muss erhalten werden

Das Rabental muß, so wie es ist, erhalten werden!

Wo liegt das Rabental und wie komme ich dahin?
Das Rabental liegt im Westen Aachens zwischen Klinikum und Hochschul-Erweiterungsgebiet. Folgt man immer der Melatenerstrasse vom Langen Turm (Turmstr.) aus, so gelangt man nach etwa 1,6 km auf eine Brücke über eine doppelspurige Schnellstraße. Wer sich diesen langen Weg über die Hörn ersparen will, nimmt den Bus 33 Richtung Klinikum-Vaals und steigt an der Haltestelle Forum (genau auf der oben erwähnten Brücke) aus.Von hier aus geht man geradeaus auf einem Fußweg unter ein paar Bäumen hindurch weiter und sieht bald darauf das schöne Rabental vor sich liegen. Im Hintergrund grüßt mächtig das Klinikum. Unten im Tal liegt das Gut Melaten. Geht man auf gleicher Höhe (Sommerfeldweg) weiter, so erkennt man bald rechter Hand ein paar TH-Institute und linker Hand mitten durch die Wiesen einen mit Stöcken und daran befestigten rotweissen Bändern den geplanten Verlauf des Campus-Allee-Streifens von 19m Breite, wenn die Hochschulwache ihn nicht gerade einmal wieder abgeräumt hat. Dieser Streifen ist an den Wegekreuzungen mit entsprechenden Schildern mit Text versehen und kennzeichnet die geplante Campus-Allee durch das Rabental, wie es bisher laut Mehrheit im Umwelt- und Planungsausschuss zur Offenlage beschlossen ist. Diese Rabental-Campus-Allee soll als südliche 2. Zufahrt zum noch zu entwickelnden Campus, eine Mischung von TH- und Firmen-Forschung auf allen technischen Gebieten, dienen.
Am 18. August wird im Rat über die Bedenken zum gesamten Campus-Projekt, die hoffentlich zahlreich bis 22.07. im Zimmer 400, Verwaltung Marschiertor eingereicht sein müssen, abgestimmt . Uns stören bei diesem Projekt hauptsächlich die geplanten Hochbauten, das nicht eingearbeitete Verkehrskonzept und vor allen Dingen die hier dargestellte Zerschneidung des Rabentals.

1. Wichtige Erholungsfläche
Für die Bewohner des westlichen Teil Aachens ist dieses Rabental die einzige verbliebene fußläufige (ohne Autoverkehr) und stadtnahe Verbindung hinaus ins Grüne nach Seffent oder zum Schneeberg. Aachen hat gerade durch seine direkt vom Zentrum aus überall ins Grüne führenden Wege, auch „Grünfinger“ genannt, eine hohe Lebensqualität. Auch wird dieses Gebiet von allen benachbarten Instituts-Mitarbeitern und Studenten als Erholungsfläche genutzt. So etwas darf man nicht zerstören. In der Bezirksvertretung Laurensberg, zu der dieses Gebiet gehört, hat man das erkannt sich mit 12 gegen 1 Stimme für die Schonung des Rabentals ausgesprochen.

2. Öffentliche Behörde kein Vorbild
Muß nicht gerade eine öffentliche Behörde wie die RWTH in der heutigen Zeit Vorbild für Landschaftsschutz und Erhaltung von Erholungsflächen sein? Das Land NRW hat sich extra für eine Begrenzung des Flächenverbrauchs ausgesprochen und entsprechende Gremien geschaffen.

3. Teil des Gebietes bisher nicht als TH-Gebiet ausgewiesen
Die Planer des Campus sind nicht davon abzubringen, die Campus-Allee genau auf der bezeichneten Trasse (Variante 2 genannt) zu verlegen, da dieses Gebiet seit vielen Jahren Teil des Hochschul-Erweiterungsgebietes ist. Das stimmt zwar größtenteils. Doch war ein verbleibender wesentlicher Teil der Allee-Trasse (etwa die Hälfte) nicht als solches Gebiet ausgewiesen und mußte erst noch im Flächennutzungsplan Nr. geändert werden. Dieses nicht ausgewiesene Gebiet umfaßt den ganzen auf den Bildern zu erkennenden Wald und die daran anschließende Lebensbaum-Anpflanzung (Bäume, die zum Anlaß eines neugeborenen Kindes gestiftet wurden). Die Änderung der hier aufgeführten Flächennutzung wurde den entscheidenden Gremien nach unserer Ansicht in nicht zulässiger Form zusammen mit der Aufforderung zur Offenlegung des Campus-Projektes untergeschoben. Wir haben diese Flächennutzungsänderung deswegen abgelehnt.

4. Offenlegung nicht in Schulferien
Desweiteren halten wir die Offenlegung eines solch immensen Projektes größtenteils während der Schulferien für unstatthaft. Bei jedem Bebauungsplan für ein Haus wird immer darauf geachtet, daß die Offenlegung möglichst nicht in Schulferien erfolgt, warum dann hier nicht auch? Wie sollen Verbände, Bürger, Ratsleute und Institutionen, die in dieser Zeit meistens abwesend sind, eine solche Unterlagenmenge studieren und entsprechende Einwände formulieren können?
Die Offenlegung sollte deswegen um 2 Monate verlängert werden.

5. Das Amica-Institut ist gefährdet
Zur Rettung des Rabentals empfahlen wir anfangs die etwas veränderte Variante 3. Auch diese Allee tangierte das Rabental noch ziemlich stark, hätte aber den größten Teil des Rabentales unberührt gelassen. Dieser Vorschlag wurde von der Verwaltung abgelehnt, da mit diesem Allee-Verlauf in der Nähe des Amica-Institutes Spundwände von 8m Höhe erforderlich seien. Das wurde mit Modellen entsprechend untermauert. Wir konnten das widerlegen und beweisen, daß egal ob Variante 2 oder 3 Spundwände nicht erforderlich seien und höchstens 3m Höhenunterschiede abzufangen seien. Erst während des Beschlusses zur Offenlage wurde uns dann eröffnet, daß das Amica-Institut sich mit Nano-Technologie beschäftigt und extrem erschütterungsempfindlich ist. Dort befürchtet man, durch nahe gelegene Straßen seiner Arbeit nicht mehr ordnungsgemäß nachkommen zu können. So kam es, daß die von uns vorgeschlagene Allee-Variante 3 nicht möglich war, weil sie zu nahe am Gebäude vorbei führt. Das Amica-Institut hat aber auch inzwischen den Abstand zur Variante 2 (40m) als nicht ausreichend bezeichnet. Aus diesem Grunde wurden in der Kürze der Zeit keine neuen Vorschläge in die Offenlage eingearbeitet.

6. Welche Alternativen gibt es noch? (siehe Planskizze)
a. Der Abschnitt im Rabental wird vorerst nicht verwirklicht, da zu Beginn der Entwicklung die nördliche Zufahrt völlig ausreicht und man damit Zeit für bessere Lösungen nach b, c, d und e gewinnt.
b. Die Allee endet in einem Wendehammer, eine Möglichkeit ist im Plan angedeutet, weit genug vom Amica-Institut entfernt. Nur der Fahrrad- und Fußgängerverkehr wird etwa auf dem Sommerfeldweg Richtung Melatenerstraße weitergeführt.
c. Da das nahegelegene Physik-Gebäude renoviert oder, wenn es sogar abgerissen werden sollte, könnte man Variante 3 so weit entfernt vom Amica-Gebäude weg verschieben, das Letzteres nicht mehr durch Erschütterungen gefährdet wäre.
d. Der Abriß eines Teils (50m- Länge) des Physikgebäudes (siehe Planskizze, Variante 4) ermöglichte eine Variante 4, die sogar den Bogen der Campus-Allee, wenn auch in stärker gebogener Form, erhalten würde. Der Abstand zum Amica-Ggebäude wäre mit 200m sicherlich ausreichend und das Rabental wäre überhaupt nicht mehr tangiert. Die Campus-Cluster müßten etwas verändert werden. Die zum Rabental gerichteten Gebäude bekämen einen ähnlich schönen freien Blick, wie es das Amica-Gebäude jetzt schon auszeichnet.
e. Die Allee wird über eine vorhandene Straße durch das TH-Gebiet zurückgeführt (Variante 5).

7. Was ist noch am Campus-Bebauungsplan zu bemängeln?
a. In den Skizzen ist weder eine Trasse für eine Bahnverbindung noch eine deutliche breite Radfahrer-Straße erkennbar. Wo könnte eine Bahnverbindung in der Nähe des Amica-Gebäudes überhaupt vorbeigeführt werden? Beides ist laut Verkehrsgutachten unbedingt erforderlich, um den PKW-Verkehr in dieses Hochschulgebiet in Grenzen zu halten.
b. Schon jetzt gestaltet sich die Zufahrt für Ortsunkundige in und aus diesem Gebiet als sehr unübersichtlich. Aus diesem Grunde wäre es dringend erforderlich, die Anschlüsse an den Pariser Ring nicht erst durch umständliche Parallelwege zu erreichen, sondern dieses mittels direkter Anschlüsse über Ampelkreuzungen oder sogar Kreisverkehre zu ermöglichen. Das würde zugleich den Anwohnern des Pariser Ringes zugute kommen. Letztere beklagen sich schon seit langem über den Lärm vom Pariser Ring wegen überhöhter Geschwindigkeit. Maximal 70 km/h sind erlaubt, werden aber kaum eingehalten. Solche Kreisverkehre ermöglichen ebenfalls ein repräsentative Gestaltung für die Einfahrt zum Campus.
c. Warum werden nicht zuerst einmal die parallel zum Pariser Ring ausgewiesenen Flächen bebaut? Dann wäre die Campus-Allee vorerst überhaupt nicht erforderlich. Auch würden die wertvollen Flächen des eigentlichen Campus-Geländes für die weitere Zukunft erhalten. Die bedeutend landschaftlich schöneren Lagen des eigentlichen Campus-Geländes werden es wahrscheinlich unmöglich machen, je einen Interessenten für die parallel zum Pariser Ring liegenden Flächen zu finden. Damit wird dem immer wieder bemängelten zu hohen Flächenverbrauch wieder nicht entsprochen.
d. Ein Hochhaus von mindestens 70m Höhe soll als Wahrzeichen für den Campus am nördlichen Rande des Gebietes errichtet werden. Seine Gestaltung soll eine Augenweide werden. Wer hat je ein Hochhaus gesehen, das auch noch nach etlichen Jahren diesem Kriterium standhalten kann?

8. Was ist gut an der Campus-Planung?
Selbstverständlich ist schon vieles Erwähnenswertes in die Planung eingeflossen, z.B.: Die Höhe der Gebäude am Rand des Campusgebietes zum Seffenter-Tal wird so gestaltet, daß Letztere von dort aus nicht zu sehen sein werden. Die vorhandenen einmalig guten Ackerböden werden nicht verloren gehen. Die Umgebung der Gebäude wird naturnah gestaltet. Die Gebäude werden selbstverständlich nach gültigen oder sogar höheren Wärmestandards errichtet. Regenwasser wird versickert.

9. Was kann der Einzelne tun, um das Rabental noch zu retten?
a. Leserbriefe schreiben (Argumente siehe 1. bis 5. und 7.)
b. Politiker ansprechen
c. Bis 22.07. bei der Verwaltung Marschiertor, Zimmer 400 seine Bedenken zur Offenlegung äußern (Argumente siehe 1. bis 5. und 7.). Das ist auch über Internet www.aachen.de möglich. Auch kann man dort unter Bauen und Planen die umfangreiche Offenlegung studieren.
d. In den kursierenden Listen zur Rettung des Rabentals seine Unterschrift leisten. Oder die angehängte Liste ausdrucken und selbst Unterschriften sammeln. Unterschriften-Listen kann man ebenfalls an folgenden Stellen erhalten:
Öko-Zentrum, Welthaus, An der Schanz
Tele-Pizza, Valkenburgerstr. 3
TV-Hermanns, Melatenerstr. 147
Tobien, LetterShop, Ahornstr. 40
Grünes Büro, Franzstr. 34
Dort kann man auch seine Unterschrift leisten.
e. Aktiv bei der Bürgerinitiative Hörn mitmachen. Dazu liegen an den oben genannten Stellen extra Listen aus.
f. Veranstaltungen zum Campus besuchen und dort seine Bedenken äußern. Die nächste findet am 25.08 im Super C von 18 bis 20 Uhr zum Thema Verkehr statt und wird von der Initiative Aachen, der RWTH und dem Aachener Zeitungsverlag veranstaltet.
g. Ab und zu bei www.gruene-aachen.de unter den Stichpunkten Rabental-Laurensberg nach Beiträgen und Veranstaltungshinweisen suchen.

siehe:

# zugesandt von: BI Rabental/Hörn

2009-06-30

2009-06-30 Offenlage

BürgerEingabe an die Stadt Aachen vom 30.06.2009

Stadt Aachen
Planungsamt
52058 Aachen

Offenlage Planung Hochschulerweiterung Melaten/SeffenterWeg

Sehr geehrte Damen und Herren!

In der Sitzung der Bezirksvertretung Laurensberg am 27.5.2009 wurde mit nur einer Gegenstimme sinngemäß beschlossen, dass das Rabental vor einer Beanspruchung durch den Campus-Melaten (insbesondere durch den Boulevard als Variante 2) geschützt werden soll. Im Gespräch mit Bürgern wird schnell klar, dass auch diese fast ausnahmslos gegen den geplanten Verlauf des Campus-Boulevards sind, sobald sie den Trassenverlauf vor Ort gesehen haben. Die geplante Zerstörung des Rabentales erscheint vielen Bürgern leider derart „undenkbar“, dass sie die Planung gar nicht wahrhaben wollen. Daher möchte ich hiermit konkret auf die Planung bezogen Bedenken und Anregungen vorbringen:

Bürgerunfreundliches Verfahren:
In der Bürgerbeteiligung im Frühjahr 2008 wurde lediglich ein zeichnerisch in seiner Verteilung der Nutzungsarten gegenüber dem bisherigen Stand nicht veränderter Flächennutzungsplanentwurf und eine Reihe von Unterlagen aus dem städtebaulichen Wettbewerb ausgelegt. Es gab nichts, das man als Vorentwurf eines Bebauungsplanes hätte interpretieren können. Insofern wurden die Planungsabsichten der Stadt überhaupt nicht klar dargelegt. Jetzt werden dagegen sehr umfassende Unterlagen offen gelegt, die niemand vorab in einer Entwurfsfassung hätte prüfen und diskutieren können.
Der Offenlagezeitraum liegt auch noch zu wesentlichen Teilen in der Ferienzeit. Damit wird der interessierten Bürgerschaft eine Auseinandersetzung mit der Planung erheblich erschwert. Die öffentlichen Werbeveranstaltungen zum Campus ersetzen eine vernünftige Bürgerbeteiligung nicht, da dort ggf. vorgetragene kritische Beiträge keine Relevanz haben. Bei privaten Bauherren, die kleinere Vorhaben durchführen wollen, würde die Stadt ein derart bürgerunfreundliches Beteiligungsverfahren sicherlich nicht akzeptieren. Daher ist mindestens eine Verlängerung der Offenlage um mehrere Wochen auch nach den Ferien geboten.

Gebietsentwicklungsplan, Flächennutzungsplan, Landschaftsplan:
Die sogenannte „Lebensbaumwiese“ im Rabental und der dort am südlichen Rand des Hochplateaus befindliche Waldstreifen sind im aktuellen GEP als Bereich für den Schutz der Natur dargestellt, somit der höchsten Freiflächenschutzkategorie überhaupt. Im bisherigen FNP der Stadt Aachen ist hier für die Wiese „landwirtschaftliche Fläche“ und für den Wald „Grünfläche“ dargestellt. Im Landschaftsplan gilt hier das Entwicklungsziel „Erhaltung“ und „Ausbau für die extensive Erholung“. Diese Flächen sollen nun für den Campus-Boulevard und zu kleinen Teilen sogar für die Bebauung geopfert werden, obwohl in der Öffentlichkeit (zuletzt in der Campus-Werbeveranstaltung im Super-C am 16.6.09) immer behauptet wird, der Campus würde sich auf Flächen beschränken, auf „denen bereits Baurecht besteht“.
Dieser Irreführung der Öffentlichkeit entspricht auch, dass in der Bürgerbeteiligung 2008 ein zeichnerisch noch unveränderter FNP-Änderungsentwurf vorgestellt wurde (s.o.). Selbst die damals ausgelegten Unterlagen zur Bodenuntersuchung deuten klar darauf hin, dass die Stadt seinerzeit eine Einbeziehung des Rabentales noch gar nicht verfolgte: Dieser Bereich war vom Untersuchungsauftrag nämlich gar nicht erfasst. Ich halte es nicht für vertretbar, diese grundsätzliche Änderung der langjährigen Planungsziele in einem landschaftlich sehr wichtigen Teilbereich des Rabentales (s.u.) einfach so als planerische Änderung während des Verfahrens „nachzuschieben“. Hier wäre vielmehr eine erneute Bürgerbeteiligung und Anhörung der Träger öffentlicher Belange mit korrekten Unterlagen durchzuführen.

Künftige städtebauliche Entwicklung:
In der Sitzung der Bezirksvertretung Laurensberg hat der Vertreter des Planungsamtes deutlich darauf hingewiesen, dass auch künftig der Rat der Stadt frei ist, weitere Baurechte im Rabental zuzulassen. Hierfür öffnet der Campus-Boulevard Tür und Tor, da er die Erschließung weiterer Flächen sichert. In der Begründung des Bebauungsplanes wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die bisherigen Außenbereichsflächen durch Rechtskraft des Bebauungsplans zum beplanten Innenbereich werden – auch die Grünflächen. Damit sind diese künftig jederzeit im vereinfachten Verfahren ohne weitere Umweltprüfung in Bauflächen weiter zu entwickeln. Einer solchen Fehlentwicklung kann nur durch Verzicht auf den Campus-Boulevard im Rabental dauerhaft vorgebeugt werden. Womöglich wird sich hier sonst später sogar eine Verknüpfung zum Schneebergweg entwickeln.

Verkehr im Rabental:
Das Rabental in seiner erheblichen Bedeutung für Natur, Landschaft und Naherholung wird durch die Planung leider zerstört und lediglich für den Autofahrer neu erschlossen. Es war bisher aber immer Ziel der Stadt- und Verkehrsplanung, den rückwärtigen Bereich des Klinikums frei von Autoverkehr zu halten. Daher wurde die dort ehemals verlaufende Straße als „Schneebergweg“ zur Sackgasse gemacht. Somit widerspricht der Südteil des Campus-Boulevards drastisch den bisherigen Zielen der Stadtplanung.

Rennstrecke Campus-Boulevard:
Der weite Bogen des Boulevards erzeugt insbesondere im anbaufreien Teil im Rabental hohe Geschwindigkeiten. Bei Ortsumgehungen mit solchen Radien werden bekanntlich erhöhte Zahlen schwerer Verkehrsunfälle beobachtet, die z.B. durch Frontalzusammenstöße in der überdehnten Dauer-Kurve entstehen. Deshalb gehen Verkehrplaner wieder dazu über, differenziertere Straßenführungen zu entwickeln. Das zum Schutz des Steinkauzes im Landschaftspflegerischen Begleitplan (Seite 70) geforderte Tempo 30 im Rabental ist doch völlig weltfremd!

Natur- und Landschaftsschutz:
In den Unterlagen werden umfangreiche Eingriffe in Natur und Landschaft dokumentiert. Im Ergebnis führt dies aber nur zur Formulierung von überwiegend externen Ausgleichsmaßnahmen. Im Landschaftsgesetz hat aber die Vermeidung von Eingriffen Vorrang vor dem Ausgleich. Der Campus ist auf dem Hochplateau sehr wohl auch ohne Einbeziehung von Flächen im Rabental realisierbar. Wesentlicher Grund für die Einbeziehung des Rabentales ist die Bogenform des Campus-Boulevards, somit eine rein gestalterische Motivation, die hauptsächlich auf dem Papier wirkt. Hier muss statt dessen der Eingriffsvermeidung Vorrang eingeräumt werden.

Ökologischer Ausgleich:
Im Landschaftspflegerischen Fachbeitrag findet sich einleitend der Satz: „In der Bauleitplanung werden die Eingriffe nur vorbereitet, der ausgleichspflichtige Tatbestand tritt erst durch die Bebauung ein und wird im Rahmen eines landschaftspflegerischen Begleitplans abschließend ausgeglichen“. Diese Sichtweise ist rechtlich überholt. Seit den 90er Jahren muss die Eingriffsregelung in der Bauleitplanung zum Satzungsbeschluss abschließend geregelt sein. Somit ist die Planung in diesem sehr wesentlichen Punkt offenbar nicht vollständig und muss rechtssicher nachgearbeitet werden.

Erweiterung Landschaftsschutz im Rabental:
Alle verbleibenden Grünflächen im Rabental sollten durch Änderung des Landschaftsplanes mindestens als LSG, teilweise auch NSG ausgewiesen werden, um künftige Nutzungswünsche wirksamer abzuwehren.

Naherholung:
Der Landschaftsraum zwischen Klinikum, Gut Melaten und den 7 Quellen ist ein Naherholungsraum von gesamtstädtischer Bedeutung mit sehr hohem Besucheraufkommen, nicht nur durch Gäste des Klinikums und Hochschulangehörige. Diese Bedeutung wird durch die Campus-Entwicklung weiter wachsen. Dafür sind dann aber auch zusätzliche Flächen und Konzepte erforderlich, die gegen eine städtebauliche Inanspruchnahme zu verteidigen sind. Das Rabental in Gänze ist als landschaftlicher Gegenpol zum Klinikum und zum Campus Melaten zu betrachten und vollständig vor Bebauung zu sichern. Nur so kann der pressewirksam behauptete „Dialog aus Landschaft und Stadt“ auch von der landschaftlichen Seite her ernst genommen und gleichwertig entwickelt werden.

Ausgleich für Erholungsfunktionen:
Durch den Campus-Boulevard im Rabental werden stadtnahe Naherholungsflächen allererster Qualität massiv beeinträchtigt. Die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen bleiben dagegen in ihren landschaftlichen Auswirkungen überwiegend unterhalb der Wahrnehmungsschwelle für den Bürger. Ein Ausgleich für die beeinträchtigten Naherholungsfunktionen ist nicht erkennbar, aber dringend erforderlich.

Bisherige Baurechte im Rabental:
Nur ein Teil des beanspruchten Rabentales ist bisher schon Fläche für Zwecke der Hochschulerweiterung. Selbst auf diesen Flächen ist seinerzeit aber keineswegs zwingend an eine künftige Bebauung gedacht worden. Vielmehr war hier die Neuanlage eines größeren Botanischen Gartens vorgesehen, von dem dann nur das Arboretum ansatzweise realisiert wurde. Dieses reicht sogar bis auf das Plateau! Somit wird deutlich, dass es anfangs klares Ziel der Planung war, einen begrünten Erholungsraum im Rabental zu schaffen – auch im Bereich der Hochschulerweiterungsflächen. Die Bebehaltung dieses Zieles wäre durch die z.T. hoch verdichtete Campus-Bebauung nun umso wichtiger, denn der Bedarf für nahegelegene Erholungsflächen direkt am Ort steigt enorm! Das unzerstörte attraktive Rabental wäre die perfekte Ergänzung des Campus („weicher Standortfaktor“) wie es dies bisher schon für das Klinikum ist.

Die wichtigsten konkreten Plan-Änderungsvorschläge im Überblick:

1. Erhaltung des bestehenden Waldgürtels auch im Süden:
Der Waldgürtel im Rabental ist im FNP und in der Realität im bisherigen Umfang beizubehalten! Dieser Vorschlag bezieht sich zunächst auf die völlig unnötige bauliche Inanspruchnahme durch einen kleinen Teil der Gebäudeflächen von Cluster A. Selbst wenn der Campus-Boulevard den bestehenden Waldgürtel durchschneiden soll, wäre seine Erhaltung beidseitig dieser Straße möglich, wenn Cluster A geringfügig bis zum heutigen Waldrand zurückgenommen würde. Auf diese Weise bliebe zumindest der landschaftliche Abschluss des oberen Rabental-Hanges durch den Wald erhalten, so wie dies bei Anlage des Waldes seinerzeit gestalterisch ausdrücklich gewollt war. Den Waldgürtel im Norden neu pflanzen und im Süden z.T. zu roden ist völlig unlogisch.

2. Erhaltung des Ausblick-Hügels am oberen Talrand:
Die Bebauung von Cluster A schneidet zudem genau in den Hügel am oberen Talrand ein, der eigentlich mit dem soeben genannten Teil des Waldgürtels zusammen perfekt den südlichen landschaftlichen Abschluss des Campus Melaten bildet. Die gezielt durch künstliche Aufschüttung entstandene überhöhte Bergkuppe dominiert nicht nur sehr positiv im Landschaftsbild, sondern bietet für den Spaziergänger die spektakulärste Aussicht auf das Klinikum sowie über den gesamten Landschaftsraum bis zum Dreiländerpunkt. Die Erhaltung dieses Aussichtspunktes wäre von größter Bedeutung auch für den künftigen Campus. Ich bitte dringend, seine Erhaltung zu sichern! Cluster A müsste hierzu nur ca. 20 m weiter von der Talkante nach Norden zurückgenommen werden.

3. Erhaltung der Dimensionen des AMICA-Gebäudes:
Das AMICA-Institut ist ein vergleichsweise kleiner attraktiver Baukörper am oberen Talrand des Rabentales. Der Bebauungsplanentwurf sieht hier eine deutlich vergrößerte bebaubare Fläche und eine Viergeschossigkeit vor (GRZ 0,6, GFZ 2,4). Durch Ausnutzung eines solchen Baurechtes ginge der heutige Charakter des Gebäudes mit seiner interessanten Kuppel künftig völlig verloren. Die Baurechte im Bebauungsplan sollten auf die heutige Situation ohne weitere Höhenentwicklung angepasst werden. Künftige Erweiterungsmöglichkeiten sind auf den vom Rabental abgewandten Bereich zu beschränken und keinesfalls in der Höhe zuzulassen.

4. Kein Campus-Boulevard im Rabental:
Schwieriger realisierbar, aber letztlich entscheidend für den Erhalt des Rabentales ist der Verzicht auf den Campus-Boulevard in Form der Varianten 1 oder 2, die sich hinsichtlich ihres Eingriffes in das Tal nur unwesentlich unterscheiden (nur der Anknüpfungspunkt im Bereich der Brücke ist anders). Der Boulevard hat im Bereich des Rabentales überhaupt keine erkennbare Erschließungsfunktion, zerstört aber den gesamten Talbereich zwischen der geplanten Landschaftsbrücke und dem Naturschutzgebiet Wilkensberg, das für die Naherholung (z.B. als Liegewiese) eben nicht zur Verfügung steht.
Auf den Seiten 44 und 45 des Landschaftspflegerischen Fachbeitrages wird dargestellt, dass im Südhang des Rabentales aufgrund der Zerschneidung des Hanges durch den Boulevard mit Aufschüttungen um bis zu 8 m (!) zu rechnen ist (bevorzugte Variante 2)! Somit wird das Landschaftsprofil völlig verändert: von einer sanft ansteigenden Wiesenlandschaft zur bloßen Straßenböschung. Die Flächen, auf denen gemäß Planung eine Veränderung des Oberbodens unzulässig ist („Bo“-Markierung im Bebauungsplan) beschränken sich auf einen kleinen Randsaum entlang der NSG–Grenze. Das kann man nicht anders als eine völlige Verhunzung des Rabentales nennen. Alles andere ist reine Schönfärberei (Orginalton LPF Seite 45 oben: „merkliche visuelle Veränderung des Landschaftsbildes“). Bis zur Vorlage einer verträglicheren Planung muss der Campus-Boulevard oben auf dem Plateau mit einem Wendeplatz im Bereich von Cluster A beendet werden!

5. Planungs-Moratorium für das Rabental:
Um das Verfahren insgesamt nicht zu verzögern, bietet sich ein Planungs-Moratorium für den südlichen Teil des Plangebietes an, der aus Cluster A und dem Teil des Campus-Boulevards im Rabental besteht. Vorläufig wäre im Bereich von Cluster A lediglich ein Wendeplatz (s.o.) zu errichten. Die Weiterführung der Planung wäre dann ohne Zeitdruck später möglich, wenn ggf. bessere Alternativen entwickelt werden konnten. Als mögliche Alternative könnte eine Führung des Boulevards durch den nach Sanierung veränderten Gebäudekomplex des physikalischen Instituts oder eine Rückführung über die Steinbachstraße in Frage kommen.

Ein Planungs-Moratorium für den südlichen Campusteil würde für den Augenblick praktisch alle hier aufgeführten Probleme lösen und eine rasche und eher rechtssichere Realisierung des Campus auf dem Hochplateau fördern.

Ich bitte, meine Anregungen in die Planung einzubeziehen. Dies würde sicherlich auch im Sinne vieler weiterer Bürger die allgemeine Akzeptanz des Campus deutlich erhöhen können. Die bisher geplanten Baumaßnahmen im Rabental werden dagegen bei Realisierung einen erheblichen Unmut in der Bürgerschaft hervorrufen, der dem Ansehen des Campus schaden wird.

Mit freundlichen Grüßen

Anlage: 2 Foto- und Plan-Seiten

# zugesandt von: astettien@t-online.de

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FNP = FlächenNutzungsPlan
GEP = Gebietsentwicklungsplan

2009-06-25

städtebauliche Fehlentwicklung

RWTH-Campus: vermeidbare städtebauliche Fehlentwicklung

Stellungnahme NABU Aachen Stadt e.V.

Die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplans Seffenter Weg Melaten Hochschulerweiterung (RWTH-Campus) wird vom NABU Stadtverband Aachen e.V. abgelehnt.

Begründung:

1. Im Flächennutzungsplans (FNP) der Stadt Aachen von 1980 wird der Planbereich als „Sondergebiet 3“mit der Zweckbestimmung „Hochschulerweiterungsbereich und Klinikum“ dargestellt. Da jedoch im Gegensatz zu den damals festgesetzten Zielen der nunmehr aufgestellte Bebauungsplan im umfangreichen Maße privater Gewerbeansiedlung dient, wird offensichtlich eine Zweckentfremdung der Fläche angestrebt. Demzufolge ist eine vollständig neue Bewertung der Situation zu fordern und anzustreben.

2. Erschlossene Gewerbeflächen sind im Stadtgebiet von Aachen in ausreichender Flächengröße vorhanden. Darüber hinaus stehen ungenutzte Industrie- und unbebaute Militärbrachen in umfangreichen Maße zur Verfügung.

3. Sowohl für Gewerbeansiedlung als auch für die Erweiterung von Hochschuleinrichtungen sind vorrangig solche Flächen zu nutzen die bereits stark überformt sind, wie z.B. brachliegende Teile des Aachener Westbahnhofs, einer ebenfalls hochschulnahen, weitgehend erschlossenen und infrastrukturell ideal liegenden Fläche.

4. Vor einer weiteren Planung ist sicherzustellen, dass zunächst auf schon versiegelten Flächen – insbesondere die umfangreichen Parkplatzflächen im Gebiet – eine sinnvolle Nutzungsverdichtung durchgeführt wird.

5. Im vorliegenden Fall soll erneut eine große Offenlandfläche im Bereich der Stadt Aachen überbaut und versiegelt werden. Damit setzt die Stadt Aachen - im übrigen ganz im Widerspruch zum Appell des Bundesumweltamtes an die Länder und Kommunen und im Gegensatz zu Vorgaben des MUNLV NRW - dem Trend zum großzügigen und unnötigen Flächenverbrauch ungebrochen fort.

6. Die vorgesehene Bebauung wird zur Versiegelung von seltenen hochgradig gefährdeten Böden führen, die entsprechend dem Gutachten vom Geologischen Landesamt NRW überwiegend als „besonders“ und „sehr schutzwürdig“ eingestuft werden.

7. Die Flächen sind potentielle Standort einer ebenfalls hochgradig schützenswürdigen Flora und Fauna (insbesondere Ackerflora und Säume kalkhaltiger, trocken-warmer Böden).

8. Die vorgesehene Bebauung des Wilkensbergplateaus führt zu einer gravierenden Veränderung des Landschaftsbildes, durch die die landschaftsorientierte Naherholung im gesamten Bereich einschließlich Schneeberg und Wachtelkopf sowie des gesamten Aachener Nordwesten nachhaltig und unwiederbringlich negativ beeinträchtigt wird.

9. Die Abstandsflächen zum Hang des Plateaus mit dem NSG Wilkinsberg sind vollkommen unzureichend und die geplante Höhe der Bebauung vollkommen unakzeptabel.

10. Eine Fortführung des Seffenter Weg über den östlichen Hang des Wilkensbergs zur Melatener Straße hin, stellt einen zusätzlichen unakzeptablen Eingriff in die Landschaft dar, der im übrigen auch nicht mit dem ursprünglichen FNP im Einklang steht.

11. Der Bebauungsplan macht keine hinreichenden Aussagen über mögliche Auswirkungen der Flächenversiegelung auf den Wasserhaushalt, insbesondere den kulturgeschichtlich bedeutenden und unter Naturschutz stehenden Quellaustritt „Sieben Quellen“ bei Seffent.

12. Wenn ein adäquate Ausgleich für den geplanten Eingriff nicht sichergestellt und umgesetzt werden kann, liegt ein weiterer Grund für das Versagen einer Genehmigung vor.

Falls die städtebauliche Fehlentwicklung trotzdem umgesetzt werden sollte, fordert der NABU Stadtverband Aachen e.V. zum Ausgleich für die erheblichen negativen Auswirkungen der geplanten Bebauung auf Natur und Landschaft folgende Ausgleichs- bzw. Schutzmassnahmen:

Besonders wichtig ist aus naturschutzfachlicher Sicht ein adäquater Ausgleich für den Verlust der wertvollen Kalkmergelböden mit ihren spezifischen Standortbedingungen. Dieser Ausgleich kann nur auf gleichartigen Böden im Stadtgebiet von Aachen erfolgen. Zumindest teilweise müssen hierfür auch solche Flächen mit einer vergleichbaren Nutzung zur Verfügung stehen. Vorrangig müssen solche Flächen im Bereich der Kalkmergelböden und Ackerflächen des Gebietes „Schneeberg“ zwischen Seffent und Orsbach verfügbar sein. Diese Flächen sind durch Extensivierung aufzuwerten, so dass die standorttypische Ackerbegleitflora z.T. auch Grünland- und Saumbiozönose, die im Gebiet ehemals heimisch war, zurück gewonnen werden kann.
Sind darüber hinaus – auch mittelfristig – Auswirkungen auf den Naturhaushalt z.B. NSG Wilkinsberg oder NSG „Sieben Quellen“ zu beobachten, ist auch hierfür ein adäquater Ausgleich sicherzustellen.

Änderung des Flächennutzungsplan sowie Aufstellung des Bebauungsplanes – Seffenter Weg Melaten Hochschulerweiterung –
Hier: Stellungnahme NABU Aachen Stadt e.V., Beteiligung Träger öffentl. Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB

Stellungnahme NABU Aachen Stadt e.V.

www.nabu-aachen.de

# quelle: BebauungsplanFNP_RWTH-Campus.pdf

2009-06-10

Campus-Allee Variante 4

Liebe Kämpfer zur Erhaltung des Rabentals,

da uns von zuverlässiger Quelle versichert wird, daß das Physikalische Institut entweder renoviert oder abgerissen werden soll, gäbe es die Möglichkeit, Variante 3 weit genug entfernt vom Amica-Gebäude oder sogar Variante 4 (siehe Anlage) zu verwirklichen. Diese Variante 4 erfüllt alle, wie wir meinen, Bedingungen und Wünsche.

1. Das ermöglicht sogar den direkten Anschluß des Campus an die Halifaxstr. als Zubringer vom Aachener Süden, vom Zentrum und sogar vom Campus West. Die Anwohner von Halifax- und Mies-van-der-Rohe-Str. wären davon betroffen. Der Seffenter Weg wird sicherlich entlastet. Die Anwohner der übrigen Nebenstraßen auf der Hörn werden damit gut leben können.

2. Das Amica-Institut bleibt von Erschütterungen verschont, worauf in mehreren Eingaben an das Liegenschaftsamt seitens Prof. Kurz immer wieder hingewiesen wurde. Damit ist auch Variante 2 für Amica nicht akzeptabel.

3. Das Rabental bleibt weiterhin so wie es ist, eine Erholungsfläche für Anwohner, alle Aachener und Mittagspausler der Hochschule.

4. Prof Schuh bekommt eine ähnliche Spitzenlage für sein Institut wie Amica.

5. Die Planer werden zwar etwas maulen, aber der elegante Bogen der Campus-Allee geht nicht total verloren.

6. Die Allee kann auch im Einmündungsbereich zum Pariser Ring (50m) genügend aufwendig gestaltet werden.

7. Eine Bahntrasse parallel zur Allee bleibt möglich.

Die von uns bevorzugte Möglichkeit wäre die Verwirklichung nur einer Spange der Variante 2 von Norden her mit einem Wendehammer.
Auch ein Moratorium bezüglich der Südanbindung der Variante 2 wäre denkbar. Damit könnten ähnlich unsägliche Zustände wie bei Avantis verhindert werden, nämlich die Zerstörung der Landschaft aufgrund reiner Planungsideen.

Bitte äußern Sie Ihre Bedenken gegen Variante 2 am Dienstag, den 16.06. im Super C zwischen 18 und 20 Uhr bei der Veranstaltung der RWTH, Initiative Aachen und Zeitungsverlag Aachen, zum Thema Campus Melaten (...) .

P.W.

# siehe: Plan Campus-Allee Variante 4

___
Veranstaltung zu Campus Melaten ,
Dienstag, den 16.06.2009 , 18 bis 20 Uhr ,
im
Super C
Templergraben 57
52062 Aachen Zentrum
Bushaltestelle: Technische Hochschule

2009-05-29

Skizze Naturschutzgebiet Rabental

vergrößern: Skizze Naturschutzgebiet Rabental
vergrößern: Skizze Naturschutzgebiet Rabental (Breitformat)

Ausschüsse trafen Entscheidungen

Presseartikel der Euregio-Aktuell.EU von Vanessa Gatzen am 29.05.2009, 15:59

Aachen: Ausschüsse trafen Entscheidungen zum „Campus Melaten“

Das Hochschulerweiterungsgebiet „Campus Melaten“ ist gestern ein gutes Stück vorangekommen. Am Donnerstagnachmittag haben sich sowohl Umwelt- als auch Planungsausschuss mit dem „Bebauungsplan 915“ am Seffenter Weg/Melaten beschäftigt. In einem der ambitioniertesten städtebaulichen Projekte der nächsten Jahre sollen, auf drei Phasen und in zwei Gebieten aufgeteilt, bis 2014 rund 10.000 neue Arbeitsplätze durch gemeinsame Forschungsinitiativen von Hochschulinstituten und Unternehmen entstehen.

Im Bereich Campus Melaten hat der Planungsausschuss gestern die von der Verwaltung vorgeschlagene „Variante 2“ des Verlaufs der bogenförmigen Erschließungsstraße gebilligt. Sie mündet in ihrem südlichen Teil etwas nördlich von der Forckenbeckstraße, verläuft aber (im Unterschied zur Variante 3) unterhalb des AMICA-Gebäudes. Im Gegensatz zur Variante 1 wird sie nicht mitten durch das Rabental geführt, sondern am Hang. Vorteile sind der noch mittlere Flächenverbrauch, die geringen Kosten für die Baukonstruktion und die gute Bebaubarkeit der angrenzenden Flächen.

Planungs- und Umweltdezernentin Gisela Nacken betonte, dass die Verwaltung es sich nicht einfach gemacht habe in der Abwägung der Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten. „Wir haben um jeden Quadratzentimeter gerungen“, erklärte sie am Donnerstag im Planungsausschuss. Auch die Errichtung eines Wendehammers ohne eine Anbindung an die Forckenbeckstraße sei geprüft worden. „In einem 20 Hektar großen Gebiet mit 5.000 neuen Arbeitsplätzen, die dort entstehen sollen, reicht dies nicht aus.“ Im Norden wird die in Form einer Baumallee geplante Straße als Verlängerung des Seffenter Wegs geplant.

Gisela Nacken wies darauf hin, dass der Straßenbau erst dann erfolgen wird, wenn es tatsächlich erforderlich sei: „Das Gebiet wird Stück für Stück erschlossen.“ Es müsse jedoch vorher ein vollständiger Rechtsplan für das gesamte Areal aufgestellt werden, Teilpläne oder Moratorien seien nicht möglich – „so sympathisch das auch klingen mag.“

Einige Stunden vor der Sitzung des Planungsausschusses hatte sich der Umweltausschuss in einer Sondersitzung mit demselben Thema beschäftigt. Bei einem Ortstermin auf Melaten erläuterte Elmar Wiezorek, Leiter des Umweltamtes der Stadt Aachen, den Umweltbericht, der in die Festsetzungen zum Bebauungsplan mit eingeflossen ist.

Harald Kriesel, Abteilungsleiter Bauleitplanung im Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen der Stadt Aachen schilderte den umfangreichen Abstimmungsprozess zwischen den verschiedenen Abteilungen der Verwaltung, den dieses Großprojekt durchlaufen habe.
Durch den mit großer Mehrheit im Planungsausschuss gefassten Beschluss wird der Bebauungsplan jetzt aufgestellt und dann öffentlich ausgelegt.

Im Planungsausschuss wurde auch über den Standort eines Hochhauses auf dem Hochschulerweiterungsgebiet entschieden. Die Ausschussmitglieder haben einstimmig die Stelle Septfontainesweg/Seffenter Weg favorisiert. Dort, an der tiefsten Stelle des Grundstücks, könnte dann ein bis zu 70 Meter hohes Gebäude entstehen. Ursprünglich waren 120 Meter geplant. Ein Planungsbüro hat mit Hilfe von mehreren Zeppelinen eine „reale“ Simulation durchgeführt, mit der die maximal verträglichen Höhen an den einzelnen Standorten ermittelt wurden.

# quelle: www.euregio-aktuell.eu

2009-05-28

Die Grünen ganz allein

Presseartikel der Aachener Zeitung (online) von Joachim Rubner und Oliver Schmetz am 28.05.2009, 21:57

Im Rabental sind die Grünen ganz allein

Aachen. Am Ende standen die Grünen ganz alleine mit ihrer Initiative, das Rabental zwischen Gut Melaten und dem Campus Melaten möglichst optimal vor Eingriffen in die Natur zu schützen. Im Umweltausschuss wie auch im Planungsausschuss zogen sie bei den Abstimmungen deutlich den Kürzeren.
Der bogenförmige Boulevard, der künftig das neue Hochschulerweiterungsgebiet erschließen soll, wird demnach im südlichen Campus-Bereich das Rabental durchschneiden, bevor er wieder auf die Forckenbeckstraße trifft. Die Grünen hatten eine andere Straßenführung angeregt - zwischen dem Gebäude des «Advanced Microelectronic Center Aachen» (Amica) und den benachbarten Physikgebäuden hindurch und damit weiter von der Naturnische Rabental entfernt. Doch damit scheiterten sie am Widerstand der übrigen Parteien.

Besorgte Amica-Forscher

Beide Varianten stellten Eingriffe in das Rabental dar, und die Unterschiede seien «gar nicht so gravierend», ging beispielsweise Norbert Plum, planungspolitischer Sprecher der SPD, auf Distanz zu seinen «grünen Freunden». Und Marcel Philipp, OB-Kandidat der Christdemokraten, merkte nüchtern an, dass «sehr viel mehr Gründe gegen den Grünen-Vorschlag» sprächen.

In erster Linie dürften da vor allem die Bedenken der AMO GmbH zu nennen sein, die im Amica-Gebäude ein Nanotechnologie-Labor betreibt, in dem empfindlichste Messungen vorgenommen werden. Nach den Plänen der Grünen verliefe der Boulevard «deutlich zu nahe an unserem Gebäude», schreiben die Forscher in einer Stellungnahme. Dies würde zu «signifikanten Betriebseinschränkungen durch Vibrationen» führen. Kurz gesagt: Gegen diese Pläne würde man «definitiv Widerspruch einlegen». Im Übrigen ist auch die jetzt beschlossene Variante aus Amica-Sicht nicht unproblematisch, weil immer noch nicht weit genug entfernt.

Einstimmig brachte der Planungsausschuss dann den Bebauungsplan für den Campus auf dem Areal zwischen Seffenter Weg, Septfontainesweg, Willkommsweg, Rabentalweg, Sommerfeldstraße und Steinbachstraße auf den Weg. Dabei soll die Verwaltung mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) Qualitätsstandards für die städtebauliche und architektonische Gestaltung des Campus vertraglich fixieren. Außerdem sollen ein Parkraumkonzept und ein Modell zur Einführung des Jobtickets für die künftigen Campus-Beschäftigten - von bis zu 5000 Arbeitsplätzen ist da die Rede - erarbeitet werden. Und nicht zuletzt soll das neue Hightech-Areal mittelfristig an ein innovatives ÖPNV-System angebunden werden.

Möglicherweise kann der problematische südliche Bereich des Boulevards auch erst später gebaut werden, damit die Eingriffe in die Natur erst dann erfolgen, wenn sie auch nötig sind. Das hängt davon ab, von welcher Seite aus der Campus «vollläuft», wo sich also zuerst Firmen und Forschungseinrichtungen ansiedeln. «Da gibt es Spielräume, und der BLB ist auch bereit, diese zu nutzen», erklärte Planungsdezernentin Gisela Nacken.

Keine großen Spielräume soll es dagegen beim Campus-Hochhaus geben, mit dem sich die RWTH einen repräsentativen Platz im Stadtbild verschaffen will. Denn die Politik legte sich nicht nur einstimmig auf einen Kompromiss-Standort in der Nähe des Septfontainesweg fest, sondern verfuhr bei der Frage nach der Höhe des Hauses auch nach dem Motto «Wenn schon, denn schon»: Maximal 70 Meter darf das Gebäude messen, aber auch nicht weniger als 50 Meter hoch werden - ein richtiges Hochhaus eben.

Allerdings ist im Bebauungsplan auch festgelegt, dass das Hochhaus nicht in die Breite wachsen kann. «Was für ein Klotz kommt da hin?», hatte ein Anwohner aus Seffent in der Einwohnerfragestunde besorgt gefragt. Antwort: Keiner. Denn die Grundfläche des Hochhauses darf maximal 22 mal 18 Meter betragen. Und das nennt man dann eher einen Turm.

# quelle: www.az-web.de